Schach Baden-Württemberg-Liga // Frustrierendes Wochenende für den SK Bebenhausen
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Morgen kommt der SC Böblingen 1975 zum Lokalderby
BRUCHSAL-UNTERGROMBACH. Ein aufregendes, aber erfolgloses Wochenende brachte der 1. Doppel-Spieltag der Baden-Württemberg-Liga-Saison 2025/2026 für den Schachklub Bebenhausen 1992 im Bruchsaler Stadtteil Untergrombach. Die Schönbucher waren in der letzten Saison sportlich aus der 3. Liga Deutschlands abgestiegen und hatten den Klassenerhalt nur dem dem Rückzug des Schachklub Schwäbisch Hall zu verdanken. Nun stehen sie vor dem morgigen Lokalderby gegen den Schachclub Böblingen 1975 wieder mit dem Rücken zur Wand.
Den Goldersbachtälern war klar, dass gleich in der 1. Runde gegen die Schachvereinigung 1930 Hockenheim ein Vier-Punkte-Spiel ansteht. Die Hockenheimer haben eine bewegte Zeit hinter sich und waren 2017 und 2019 noch Deutscher Vizemeister. 2021 erklärte der Verein jedoch aus finanziellen Gründen seinen Rückzug aus der 1. Bundesliga. Zum Spiel gegen Bebenhausen kamen einige Spieler der Badener verspätet und als die Bretter schon 15 Minuten freigegeben waren, erlitt Hockenheims für Brett 8 eingeplanter Spieler vor der Spielhalle einen Kreislaufkollaps. Da die Mannschaftsaufstellungen schon lange verlesen waren, lagen die Schönbucher eigentlich mit 1:0 in Führung. Bebenhausens Mannschaftsführer Martin Hartmann willigte jedoch ohne zu zögern in die Anfrage des Schiedsrichters, ob die Hockenheimer noch das 8. Brett austauschen dürfen, ein. Die Goldersbachtäler waren danach aber wesentlich mehr durcheinander als die Rennstädter. Kurz nachdem der Krankenwagen weggefahren war, einigten sich Zoran Klaric (Brett 8), Lars Kasüschke (7) und Farhad Khadempour (6) nach schwachen Partein auf frühe Punkteteilungen. Trotz der klaren Niederlagen von Martin Hartmann (2) und Emran Hamid (3) war der Mannschaftskampf jedoch noch lange nicht verloren. Rudolf Bräuning (4) und Georg Braun am Spitzenbrett sorgten mit zwei sauber herausgespielten Siegen für den Ausgleich. So hing beim Stand von 3,5:3,5 alles an der Partie des letztjährigen Topscorers Boris Latzke (5). Leider hatte der 51.jährige Gniebeler jedoch inzwischen seine ordentliche Stellung verdorben und musste seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Eine ganz bittere Niederlage für die Bebenhäuer, denen der Fairness-Preis nicht den Klassenerhalt bringen wird.
Die Homepage der SV 1930 Hockenheim, für die bis vor kurzem noch Ex-Weltmeister Anatoli Karpow am Start war: „https://sv1930-hockenheim.de/2025/09/29/ausgeglichenes-punktekonto-nach-doppelrunde-der-ersten-in-der-baden-wuerttemberg-liga/„.

Alle Einzelergebnisse der 1. Runde der Baden-Württemberg-Liga: „https://ergebnisdienst.schachbund.de/bede.php?liga=olbw&runde=1„.
Noch frustrierender war der Mannschaftskampf am Sonntag gegen die stark angetretenen Gastgeber des SC Untergrombach. Dass gegen die mit zwei Großmeistern und zwei Internationalen Meistern fast in Bestbesetzung spielenden Kraichgauer, die am Samstag den SC Böblingen 1975 mit 7:1 von den Brettern fegten, die Trauben hoch hingen, war klar. Doch die Schönbucher wehrten sich nach Kräften und nach über drei Stunden Spielzeit war objektiv nicht klar, wer als Sieger den Ring verlassen wird. Der Mannschaftskampf begann sogar sehr vielversprechend. Mit Weiß hatten Lars Waffenschmidt an Brett 2 und Emran Hamid (Brett 4) klar vorteilhafte Stellungen gegen die Untergrombacher Titelträger erspielt. Am Ende standen jedoch zwei magere Remisen. Während Waffenschmidt aus Angst in klar besserer Stellung ein Remisangebot annahm, war die Partie bei Hamid in der Zwischenzeit verflacht. Fürchterlich unter die Räder kam Boris Latzke (6), der mit Weiß voll in der Eröffnungsvorbereitung des Gegners lief und taktisch zerlegt wurde. Eine tolle Kampfpartie lieferte sich Farhad Khadempour (7) mit seinem Gegner. Obwohl Khadempour meist am Drücker war, stand am Ende eine verdiente Punkteteilung. Die Untergrombacher schreiben auf ihrer Homepage „Beim knappen Stand von 2,5:1,5 war der Ausgang des Kampfes lange unklar, doch dann kippte eine Partie nach der anderen zu Untergrombacher Gunsten, es hagelte Siege.“ Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Bebenhausens Präsident Rudolf Bräuning (5) verlor sang- und klanglos. Spitzenspieler Georg Braun spielte gegen den ukrainischen Großmeister Yuri Solodovnichenko eine spektakuläre Partie mit höchstem Risiko. Am Ende leider ebenso erfolglos wie Lars Kasüschke (8) und Martin Hartmann (3). Kasüschke hatte eine gewonnene Angriffsstellung noch in den Sand gesetzt und Hartmann ein Endspiel, das eigentlich nicht zu verlieren war.
Ein ausführlicher Spielbericht findet sich auf der Homepage des SC Untergrombach: „https://sc-untergrombach.de/spielplan.html„.
Wie man es besser macht, zeigte Bebenhausens Reisepartner. Die Böblinger gewannen den Parallelkampf gegen Hockenheim mit 4,5:3,5

Alle Einzelergebnisse der 2. Runde der Baden-Württemberg-Liga: „https://ergebnisdienst.schachbund.de/bede.php?liga=olbw&runde=2„
Weiter geht es für Bebenhausens Erste schon am morgigen Sonntag mit dem Heimspiel gegen Reisepartner SC Böblingen 1975, der gerade erst aus der 2. Bundesliga abgestiegen ist. Zuschauer sind ab 10 Uhr in der Tübinger Begegnungsstätte Hirsch in der Hirschgasse 9 herzlich willkommen.

Die Tabelle der Baden-Württemberg-Liga 2025/2026 nach der 2. Runde: „https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=olbw„: