Grundschule an der Hügelstraße Tübingen württembergischer Schulschach-Meister

Grundschule an der Hügelstraße Tübingen württembergischer Schulschach-Meister

Grundschüler nun für die Deutsche Meisterschaft im sauerländischen Willingen qualifiziert

WEINSBERG. Nach dem souveränen Sieg bei der Schulschachmeisterschaft 2024 für Grundschulen der Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb fuhr die Grundschule an der Hügelstraße Tübingen auch sehr optimistisch zum württembergische Landesfinale nach Weinsberg. Doch die Südstädter mussten einige bange Momente überstehen, bevor sie auch dieses Turnier gewonnen hatten. Einer unfassbaren Sensation kam der Sieg der Grundschule Lichtenstein im Mädchenwettbewerb gleich.

Voller Selbstbewusstsein und mit einem Brettpunktbilanz von 27,5:0,5 aus dem Qualifikationsturnier im Rücken fuhren die Grundschüler der Grundschule an der Hügelstraße zum württembergischen Landesfinale ins Unterland. „Ich würde vorschlagen, wir setzen einfach alle Gegner schachmatt“ gab der 9-jährige Ege Cakmak bei der Teambesprechung als Devise aus.

Doch auch bei Grundschülern kommt Hochmut vor dem Fall. Gerade Cakmak war es, der in Runde 1 an Brett 4 gegen die Karl-Mauch-Schule Stetten im Remstal nicht über ein Remis hinauskam. Siege von Gabriel Teixidor Gonzalo (Brett 2), Luis Mi Plaza (1) und Jasper Clemenz (3) sorgten jedoch für einen klaren 3,5:0,5-Erfolg. Sehr knapp war der 2,5:1,5-Erfolg in Runde 2 gegen die Rauchbeinschule Schwäbisch Gmünd. Nach einer verheerenden Niederlage von Nebaray Mesgina (4) konnte zwar Clemenz (3) sicher ausgleichen, aber die beiden verbliebenen Partien verhießen nichts Gutes. Teixidor Gonzalo (2) stand völlig auf Verlust und bei Mi Plaza (1) war die Stellung ausgeglichen.

Doch an Brett 2 ereignete sich ein Pattwunder, so dass Mi Plaza am Spitzenbrett seine Nervenstärke ausspielen konnte und für den vielumjubelten 2,5:1,5-Sieg sorgte. „Jungs, so geht es nicht weiter! Wir müssen unbedingt konzentrierter und besser spielen“ war die ernste Ansage Mi Plazas. Gegen die Wielandschule Sielmingen beherzigten dies seine Teamkameraden Cakmak (4), Teixidor Gonzalo (2) und Clemenz (3) und sorgten mit sauber herausgespielten Siegen für eine 3:0-Führung. Einzig Mi Plaza (1) selbst verdarb nun seine Gewinnstellung und musste seinem Gegner zum Sieg gratulieren.

Ihre beste Leistung sollten die Hügelschüler im Lokalderby gegen die Grundschule Bisingen zeigen. Oder waren die Zollernälbler noch von der 0:4-Klatsche aus dem Qualifikationsturnier beeindruckt? Siege von Cakmak (4), Mi Plaza (1), Clemenz (3) und Teixidor Gonzalo (2) sorgten für ein erneutes 4:0. In Runde 5 stand der Spitzenkampf gegen die favorisierte Eduard-Pfeiffer-Schule Stuttgart an. Die Kinder der privaten Ganztages-Grundschule werden sehr professionell trainiert und treten ebenso professionell im Anzug auf.

Die Tübinger zeigten sich schwer beeindruckt und kamen auch Brett um Brett unter die Räder. Schnellspieler Teixidor Gonzalo (2) verzockte sich völlig, verlor nach wenigen Minuten und musste sich eine Standpauke von Teamchef Rudolf Bräuning anhören. Einen sehr glücklichen Sieg landete Clemenz (3), der seinen Gegner plötzlich matt setzen konnte. Mi Plaza verlor chancenlos am Spitzbrett, doch an Brett 4 ereignete sich plötzlich ein Wunder. In völliger Verluststellung gelang Cakmak ein Grundreihenmatt, wonach die Hügelschüler noch über ein völlig unverdientes 2:2 jubeln konnten. Da die Landeshauptstädter zuvor schon ein Mannschaftsunentschieden abgegeben haben, war nun sogar der württembergische Meistertitel im Bereich des Möglichen. Entsprechend konzentriert gingen die Tübinger in den beiden Schlussrunden ans Werk.

Gegen die Haldenschule Rommelshausen gewannen Mesgina (4), Cakmak (3) und Clemenz (2) wodurch die Niederlage von Mi Plaza (1) zu verschmerzen war. Gegen die Bruckenackerschule Bernhausen gewann man in Bestbesetzung mit 4:0. Vater des Erfolgs war Clemenz mit 7 Punkten aus 7 Partien an Brett 3. Auch Cakmak (5,5 aus 6 an 4) punktete stark, während sich Teixidor Gonzalo und Mi Plaza an den Spitzenbrettern sowie Ersatzspieler Mesgina schwer taten. Nun wollen die Grundschüler auch bei der Deutschen Schulschach-Meisterschaft im sauerländischen Willingen angreifen. Auch wenn sich noch Licht mit viel Schatten abwechselt, könnte ein Top-10-Platz drin sein. Wir unterrichten ab heute live.

Siehe https://www.deutsche-schachjugend.de/2024/dsm-wk-g

Der Endstand der Württembergischen Schulschachmeisterschaften 2024 für Grundschulen in Weinsberg nach 7 Runden:

Die Grundschüler an der Hügelstraße Tübingen freuen sich über den württembergischen Schulschach-Meistertitel: (von links nach rechts vor der Burgruine Weibertreu in Weinsberg) Jasper Clemenz, Luis Mi Plaza, Gabriel Teixidor Gonzalo, Nebaray Mesgina und Ege Cakmak sowie Teamchef Rudolf Bräuning (hinten).