Schach-Verbandsliga Süd // Bebenhäuser Sieg im Lokalderby

SF Pfullingen nun in höchster Abstiegsgefahr

BEBENHAUSEN: Im Schach spielt das Alter eigentlich keine Rolle. Oder doch? Im Lokalderby der Verbandsliga Süd zwischen der zweiten Mannschaft des SK Bebenhausen und der ersten Mannschaft der SF Pfullingen gab es jedenfalls verblüffend viele Auffälligkeiten das Alter der Spieler betreffend. Nachdem der letztjährige Landesligameister bereits nach 6 Runden den Klassenerhalt in der zweithöchsten Liga des Schachverbands Württemberg sicher hatte und sich die Routiniers Andreas Carstens, Jürgen Roth und Christoph Frick in die akut vom Abstieg aus der Baden-Württemberg-Oberliga bedrohte erste Mannschaft der Bebenhäuser hochspielen mussten, waren die Schönbucher eigentlich nur bestrebt, sich im Abstiegskampf nicht den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung anhören zu müssen.

Dem 16-jährigen Teamchef Lukas Kauth gelang es, die stärkstmögliche Aufstellung ohne die drei FIDE-Meister auf die Beine zu stellen. Das bedeutete, dass die Schönbucher mit 4 Jugendspielern und drei Studenten, die gerade erst dem Jugendalter entwachsen sind sowie Routinier Christian Wied antraten. Das wiederum bedeutete, dass der älteste Bebenhäuser jünger war als der jüngste Pfullinger Spieler. Die Bebenhäuser spielten dann auch völlig unbekümmert auf, während den gerade erst aus der Oberliga abgestiegenen Pfullingern der Druck des Abstiegskampfes bei jedem Zug anzumerken war.

Die Schönbucher gingen dann auch früh durch drei furios herausgespielte Siege von Alexander Cheng, Oliver Omert und Christopher Freiherr von Hauff an den Brettern 4, 5 und 2 deutlich in Führung. Dazwischen konnen die Pfullinger durch die unnötige, aber verdiente Niederlage von Semen Korenchenko (Brett 7) ausgleichen. Der 16-jährige Ukraine-Flüchtling misshandelte seine geliebte französische Eröffnung und stand früh sehr gedenklich.

Im Gefühl der überlegenen Stellung unterlief seinem Gegner Peter Goldinger jedoch ein grober taktischer Patzer, wonach Korenchenko einfach gewinnen konnte. Nach einem Blackout Korenchenkos gewann jedoch der Pfullinger Routinier sicher. Einen wichtigen halben Punkt zum Mannschaftssieg steuerte Wied (8) bei, der gegen den Pfullinger Mannschaftsführer Dieter Einwiller die ganze Partie um den Ausgleich kämpfen musste.

Geschlagen geben wollten sich die Echaztäler aber noch nicht. Kauth (6) verlor verdient gegen Bernd Einwiller, wonach Bebenhausen nur noch mit 3,5:2,5 in Führung lag. Die Punkteteilung von Mischa Foksha (3) gegen Cornel Güss nach einer sehr spannenden und abwechsungsreichen Partie mit eher besseren Chancen für Foksha diente am Ende mehr den Goldersbachtälern zumal Lars Kasüschke am Spitzenbrett nun immer besser stand. Zuvor war auch diese Partie von beidseitigen Fehlern geprägt, aber nun musste der Pfullinger Martin Altenhof ein zu hohes Risiko eingehen und Kasüschke konterte ihn klassisch aus.

Beim abschließenden Pizzaessen stellten die Bebenhäuser fest, dass ausgerechnet die beiden jüngsten – Kauth und Korenchenko – verloren hatten. Spielt das Alter im Schach vielleicht doch eine Rolle? Weiter geht es für Bebenhausens Zweite am Sonntag, den 23. März 2025 mit dem Heimspiel gegen die erste Mannschaft des SV Nürtingen 1920.

Die Einzelergebnisse:

Alle Einzelergebnisse der 7. Runde der Verbandsliga Süd: „https://svw-schach.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaSCHACHDE.woa/wa/groupPage?displayTyp=vorrunde&displayDetail=round&championship=W%C3%9C+24%2F25&round=7&group=724„.

Die Tabelle der Verbandsliga Süd 2024/2025 nach der 7. Runde: „https://svw-schach.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaSCHACHDE.woa/wa/groupPage?championship=W%C3%9C+24%2F25&group=724„.